Albrecht Dürer und Lucas van Leyden

Untertitel
Kunst und Leben um 1500
Laufzeit
15.11.2015 – 3.4.2016
Beschreibung

Albrecht Dürer (1471-1528) und Lucas van Leyden (um 1489-1533) haben durch ihre Druckgraphik besonders nachhaltige Wirkungen entfaltet. 1521 trafen die beiden Künstler in Antwerpen zusammen, was im künstlerischen Sinne nicht ohne Folgen bleiben sollte. Denn im direkten Vergleich erweist sich Lucas van Leyden keineswegs nur als Epigone, sondern er nimmt Dürers Themen auf, um sie in eigenständiger und vielfach unkonventioneller Darstellungsweise umzusetzen.

Der reiche Bestand der Graphischen Sammlung macht es möglich, eine originelle Auswahl ihrer Kupferstiche, Holzschnitte und Radierungen parallel zu präsentieren. Dabei sollen jedoch nicht die bekannten und immer wieder ausgestellten Folgen im Zentrum stehen (Passionen, Marienleben, Apokalypse). Vielmehr liegt der Fokus auf den damals neuen Themen, die gleich mit Dürers Frühwerk um 1495 einsetzen: Liebespaare und Menschen aus dem Alltag.

So spiegeln diese Szenen das aktuelle Interesse an der zeitgenössischen Realität und der gesellschaftlichen Moral wider. Darstellungen von Bauern als druckgraphische Vorlagen wiederum sind höchst bedeutend für die Entwicklung der Genrekunst, insbesondere in den Niederlanden. Weitere aktuelle Themenkreise bilden Darstellungen von Heiligen in der Landschaft sowie spannende biblische Geschichten im zeitgenössischen Gewand, die um 1500 immer neue Ausformulierungen erfahren. Und schließlich erreichen Dürers günstige Holzschnitt-Flugblätter ein breiteres Publikum und forcieren somit einen medialen Paradigmenwechsel.