Brueghel, Rubens, Ruisdael - Schätze der Hohenbuchau Collection

Laufzeit
8.11.2013 – 23.2.2014
Beschreibung

Im Fokus der Ausstellung in der Staatsgalerie Stuttgart stehen rund 80 flämische und holländische Gemälde der HOHENBUCHAU COLLECTION, die nach Umfang und Rang den Kernbestand dieser Sammlung ausmachen. Herausragend ist die Themenvielfalt der Kollektion vom Historiengemälde über das Porträt, die Landschaft und dem Genrebild bis hin zum Stillleben. Wie kaum eine andere in jüngerer Zeit aufgebaute Privatsammlung führt die HOHENBUCHAU COLLECTION die thematische und stilistische Vielfalt der niederländischen Malerei in ihrer Glanzzeit vor Augen.

Niederländische Regionen und ihre künstlerischen Vertreter

Antwerpen als künstlerisches Zentrum der südlichen Niederlande ist mit hervorragenden Werken der wichtigsten flämischen Protagonisten präsent, beispielsweise von Joos de Momper d. J. und Jan Brueghel d. Ä., Frans Francken d. J. und Hans Jordaens III. sowie Jan Brueghel d. J. und Henrick van Balen. Gemälde von Jacob Jordaens und anderen Schülern und Mitarbeitern des Peter Paul Rubens reflektieren dessen weitreichenden künstlerischen Einfluss. Von ihm selbst besitzt die Sammlung ein wenig bekanntes »Porträt eines Kapuzinermönches«.

Im Gegensatz zum Süden mit Antwerpen als führender Metropole war die Kunstszene in den nördlichen Provinzen dezentral strukturiert. So entwickelte sich Utrecht zu einer Hochburg der Caravaggio-Verarbeitung. Zu deren Begründern gehören Hendrick ter Brugghen und Gerard van Honthorst.

Haarlem machte sich vor allem auf dem Gebiet der Landschaftsmalerei einen Namen, deren facettenreiche Entwicklung von der intimen niederländischen »Nationallandschaft« des Jan van Goyen und Salomon van Ruysdael bis hin zu ihrer idealen Überhöhung in Jacob van Ruisdaels Wasserfallbild exemplarisch belegt ist. Bravourstücke von Gerard Dou sowie Frans und Willem Mieris stehen für die führende Rolle Leidens im Bereich der Feinmalerei ein.

Höhepunkte der in allen Schulzentren gepflegten Stilllebenmalerei sind die Prunk- beziehungsweise Bankettstillleben des Abraham Beyeren und Pieter Claesz. Unter der zahlenmäßig kleinen Gruppe von Bildnissen setzen Aelbert Cuyps Kinderporträt und das Ganzfigurenbildnis von Gerard ter Borch glanzvolle Akzente.

Die HOHENBUCHAU COLLECTION

Die Entstehung der HOHENBUCHAU COLLECTION reicht bis in die 1970er-Jahre zurück. Nach dem ehemaligen Familiensitz der Sammler (Schlosspark Hohenbuchau) benannt, umfasst sie einen bedeutenden Bestand niederländischer Bilder des Barock. Auswahl und Formung sind der Kennerschaft und dem Spürsinn der Sammlungsgründer Otto Christian Faßbender und seiner Ehefrau Renate verdankt.

Schwerpunkt und Spektrum der Sammlung gleichsam ergänzend, sind in der HOHENBUCHAU COLLECTION in zahlenmäßig begrenzter, doch erlesener Auswahl, auch Werke der deutschen, spanischen und italienischen Schulen vertreten.

In den vergangenen 20 Jahren sind Gemälde der Sammlung im Rahmen von Sonderausstellungen in vielen Ländern der Welt zu Gast gewesen. Seit Dezember 2007 steht die HOHENBUCHAU COLLECTION als Dauerleihgabe unter der Verwaltung der Fürstlichen Sammlungen, Wien. Im Jahr 2011 zeigte das Liechtenstein Museum in Wien in einer umfassenden Ausstellung erstmals die gesamte Sammlung. Im Übrigen werden Gemälde der HOHENBUCHAU COLLECTION im ständigen Wechsel in die permanente Galeriehängung des Gartenpalais Liechtenstein mit seinen hochkarätigen Beständen aus den Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein aufgenommen.

Ein von Peter Sutton verfasster Gesamtkatalog in deutscher und englischer Sprache ist zur Ausstellung erschienen.