Fluxus!

Untertitel
›Antikunst‹ ist auch Kunst
Laufzeit
1.12.2012 – 28.4.2013
Beschreibung

Die ›Antikunst‹ FLUXUS hat längst ihren Platz in den Museen gefunden. Und doch erweist sich der für FLUXUS charakteristische Versuch, die Grenzen zwischen Kunst und Alltag zu verwischen, noch immer als hochgradig spannungsvoll und regt bis heute zum Nachdenken an, was wir unter Kunst verstehen.

Die Ausstellung »Fluxus! ›Antikunst‹ ist auch Kunst« beleuchtet zentrale Themenbereiche und künstlerische Anliegen der FLUXUS-Bewegung und geht der charakteristischen ›Antiästhetik‹ dieser Kunst nach.

Präsentiert wird eine Auswahl an Exponaten aus den reichen Beständen des Archivs Sohm der Staatsgalerie. Den Auftakt der Ausstellung macht George Maciunas, der FLUXUS nicht nur seinen Namen und sein optisches Erscheinungsbild gab, sondern die Strömung auch zu organisieren suchte. Seine nicht unumstrittene Rolle als ‚Mr. Fluxus’ wird gleichzeitig zur Diskussion gestellt, indem ihm mit Wolf Vostell ein weiterer bedeutender Mittler intermediärer Kunstformen gegenübergestellt wird. Auch zeigen die anschließenden Sektionen, dass über Maciunas und Vostell hinaus andere an FLUXUS beteiligte Künstler eine Organisatorenrolle wahrnahmen und wichtige Impulsgeber für die Entwicklung intermediärer Kunstformen waren: George Brecht, Robert Filliou, Dick Higgins, Alison Knowles, Arthur Köpcke, Yoko Ono, Nam June Paik, Ben Patterson, Takako Saito, Mieko Shiomi, Ben Vautier, Wolf Vostell und Robert Watts. Nicht zuletzt ehrt die Ausstellung den großen Förderer von FLUXUS, Hanns Sohm, dessen Archiv sich seit 1981 im Besitz der Staatsgalerie Stuttgart befindet.

50 Jahre FLUXUS

FLUXUS steht für eine Initiative von Bildenden Künstlern und Musikern, die Anfang der 1960er-Jahre mit geläufigen Vorstellungen von Kunst radikal brach. In der Bestrebung, eine antielitäre und antiauratische Kunst zu schaffen, wurden die Grenzen zwischen Kunst und Alltag, zwischen Produzent und Rezipient aufgeweicht. Die rebellische, institutionskritische Grundeinstellung der beteiligten Akteure, gestützt durch die Vielfältigkeit der künstlerischen Ausdrucksformen, brachte absurde Performances, skurrile und spielerische Objekte sowie humorvolle ›Events‹ hervor.

»Die Irren sind los« ... Fluxus-Ereignisse in Europa 1962–1977

In die Ausstellung der Staatsgalerie integriert ist die Installation »Die Irren sind los …« FLUXUS-EREIGNISSE IN EUROPA 1962-1977 der freischaffenden Kuratorin Petra Stegman, die zu einer interaktiven Beteiligung mit iPads einlädt. »Die Irren sind los...« dokumentiert erstmals umfassend die europäischen FLUXUS -Ereignisse der 1960er- und 1970er- Jahre. Neben aufschlussreichen Informationen zu den historischen Performances, ihrer Rezeption und ihrem Publikum gewährt die Installation Einblick in die Entwicklung des FLUXUS -Netzwerks.

What’s Happening? Das Museum in der Stadt

Das Projekt »What’s Happening? Das Museum in der Stadt« begleitet die FLUXUS -Ausstellung mit künstlerischen Events und Performances in der Stadt Stuttgart. Die Kunst verlässt dabei die Institution Museum und dehnt sich in den öffentlichen Raum und somit auch in den Alltag aus. »What’s happening?« ist eine Aufforderung, sich an Kunst aktiv zu beteiligen und – ganz im Sinne von FLUXUS – der Frage nachzugehen „Was ist Kunst?“.

Zur Ausstellung ist ein Katalog in deutscher Sprache erschienen.

Das Projekt wird ermöglicht durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.