Friedensbilder in Europa 1450-1815: Kunst der Diplomatie - Diplomatie der Kunst

Laufzeit
1.12.2012 – 7.4.2013
Beschreibung

Die Ausstellung »Friedensbilder in Europa 1450 – 1815« lässt nicht nur die Entwicklung der Ikonographie des Friedens erkennbar werden, sondern auch die Geschichte bedeutender europäischer Kunstsammlungen. Im Graphik-Kabinett werden rund 70 Werke aus der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie mit Hauptaugenmerk auf druckgraphischen Darstellungen des 17. und 18. Jahrhunderts präsentiert. Ergänzt werden diese hochwertigen Exponate mit zahlreichen antiken Münzen und neuzeitlichen Medaillen aus dem Münzkabinett des Landesmuseums Württemberg, illustrierten Büchern über Friedenskongresse und -verträge der Württembergische Landesbibliothek, Dokumenten der Friedensdiplomatie aus dem Staatsarchiv Stuttgart sowie Bildern zum Wiener Kongress aus dem Stadtarchiv Stuttgart. Ziel der sowohl chronologisch als auch nach ikonographischen Schwerpunkten gegliederten Ausstellung ist es, das Thema Frieden in Emblemen, Symbolen, Allegorien, Ereignisbildern sowie Bildberichten für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen.

Kunst der Diplomatie – Diplomatie der Kunst

Frieden hat als Gegenstand künstlerischer Gestaltung eine lange, bis in die Antike zurückreichende Geschichte. Neben den Personifikationen des Friedens auf römischen Münzen blieb die Schließung des Janustempels als Metapher für den Friedensschluss ein weit verbreitetes Bildmotiv. Im Fokus der Ausstellung stehen Friedensschlüsse in Historien- und Ereignisbildern, Bildberichte in Chroniken und nicht zuletzt in sehr ironischen englischen wie auch deutschen Karikaturen. Friedensschlüsse waren spektakuläre Medienereignisse. Künstler gaben Zeugnis von Verhandlungen und erhoben dabei den Anspruch, historische Wirklichkeit abzubilden; sie interpretierten Frieden sehr ansprechend in allegorischer Form. Dies veranschaulichen Friedensbilder auf vielfältige Weise in den Druckmedien der Frühen Neuzeit, darunter allegorische Titelkupfer, Almanache, Bildberichte in Chroniken, Gesandtenporträts auf Friedenskonferenzen. Daneben vergegenwärtigen Medaillen Orte des Friedens wie Münster und Nürnberg.

Die Ausstellung »Friedensbilder in Europa 1450 – 1815« bildet den Abschluss des dreijährigen Forschungsverbundprojekts »Übersetzungsleistungen von Diplomatie und Medien im vormodernen Friedensprozess«. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) förderte das Projekt im Rahmen des Schwerpunkthemas »Übersetzungsfunktion der Geisteswissenschaften« bis 2012. Beteiligt waren an diesem Verbundprojekt das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz (IEG), das Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg und die Staatsgalerie Stuttgart.