Giorgio de Chirico

Untertitel
Magie der Moderne
Laufzeit
18.3. – 3.7.2016
Beschreibung

Nur wenige Künstler der Moderne übten einen derart richtungsweisenden Einfluss auf Zeitgenossen und nachfolgende Künstlergenerationen in Europa aus wie Giorgio de Chirico. In seiner Malerei entwickelt der Künstler eine hochkomplexe Bildsprache, deren vordergründige Gegenständlichkeit sich bei näherer Betrachtung in eine mysteriöse Welt voller Symbole und Anspielungen auflöst. Die 1911 in Paris begonnene Schaffensphase seiner metaphysischen Malerei findet während der Jahre 1915 bis 1918 ihren Höhepunkt im oberitalienischen Ferrara. Die dortige Begegnung mit Carlo Carrà führt 1917 zur Geburtsstunde dessen, was man später als die »ScuolaMetafisica« bezeichnet hat.

Als eines der wenigen Museen in Deutschland besitzt die Staatsgalerie ein Meisterwerk de Chiricos aus dieser so fruchtbaren Periode in Ferrara. Im Jahr 2016 - 100 Jahre nach seiner Entstehung - bildet es den Ausgangspunkt für eine große Sonderausstellung in Stuttgart zur pittura metafisica und ihrer Bedeutung für die Kunst der Europäischen Avantgarde. Gezeigt werden zahlreiche Meisterwerke de Chiricos und Carràs. Sie treffen auf Gemälde und Zeichnungen von Künstlern des Dadaismus, Surrealismus und der Neuen Sachlichkeit und offenbaren so die sich unmittelbar nach ihrer Entstehung anschließende internationale Rezeption der besonderen Bildsprache der pittura metafisica. Auf zahlreichen Werken von René Magritte, Salvador Dalí, Max Ernst oder George Grosz tauchen Motive wie der gesichtslose  »manichino« oder das »Bild im Bild« auf und zeugen von der intensiven Auseinandersetzung mit de Chirico.

Anhand von rund 100 hochkarätigen Leihgabenaus ganz Deutschland, Europa und den USA, zum Beispiel dem MoMA in New York, dem Centre Pompidou Paris oder der Brera Mailandlädt diese Präsentation in der Staatsgalerie dazu ein, diesem bemerkenswerten künstlerischen Phänomen nachzuspüren. Es stellt einen der wichtigsten Wendepunkte in der Entwicklung der Kunst des 20. Jahrhunderts dar.