Willi Baumeister: Gilgamesch

Untertitel
Graphikkabinett
Laufzeit
11.12.2010 – 1.5.2011
Beschreibung

Willi Baumeister (1889-1955), von den Nationalsozialisten mit Ausstellungsverbot belegt und als »entartet« verfemt, verließ Stuttgart mit seiner Familie im Frühjahr 1943. Er fand einen Zufluchtsort in Urach, wo er in einer Zeit der »inneren Emigration« die 64 Blätter zu »Gilgamesch«, der ältesten epischen Dichtung der Menschheit schuf.

Um die Wirkung des Archaischen zu verstärken, verwendete Baumeister in ihnen die Technik der Frottage. Die Hintergründe der Darstellungen erscheinen wie die von der Zeit verwitterten Mauern von Uruk, auf die der Künstler die Geschichte mit einer geheimnisvollen Schrift schreibt. Daneben zeigen viele der Darstellungen durchaus auch hintergründigen, skurrilen Humor sowie eine ungemein reiche Freude am Fabulieren.

Die Freunde der Staatsgalerie haben die »Gilgamesch«-Folge 1980 erworben. Im Rahmen dieser Ausstellung geben sie einen ganz besonderen Katalog heraus, der das komplette Epos in Dialog mit Willi Baumeisters Illustrationen setzt und die für Baumeister inspirierenden Textpassagen hervorhebt.

In Begleitung zur Großen Landesausstellung »Hans Holbein d. Ä.: Die Graue Passion in ihrer Zeit« kann auch das "Gilgamesch"-Epos als eine Art »Passion« des suchenden Helden aufgefasst werden.